Mobirise

Zürich und Lausanne als Vorreiter in nachhaltiger Beschaffung und Entwicklungszusammenarbeit

Die Städte Zürich und Lausanne haben sich als Vorreiter im Bereich der nachhaltigen Beschaffung und der kommunalen Entwicklungszusammenarbeit in der Schweiz etabliert. Laut einer aktuellen Rangliste von Solidar Suisse sind diese beiden Städte Spitzenreiter, wenn es darum geht, öffentliche Beschaffung umweltfreundlicher und sozial verantwortlicher zu gestalten. Zudem setzen sie sich aktiv für internationale Kooperationen ein, um nachhaltige Entwicklungsziele (SDGs) auf kommunaler Ebene umzusetzen.

Auch andere Schweizer Städte wie Bern und Basel haben in diesen Bereichen Fortschritte gemacht, doch Zürich und Lausanne setzen sich durch besonders konsequente Strategien und innovative Projekte von der Konkurrenz ab.

Nachhaltige Beschaffung: Warum ist sie so wichtig?
Die öffentliche Hand in der Schweiz gibt jedes Jahr über 40 Milliarden Franken für öffentliche Beschaffungen aus. Dieser immense Finanzfluss hat einen erheblichen Einfluss auf Umwelt und Gesellschaft. Durch eine nachhaltige Beschaffungspolitik können Städte und Gemeinden:

✔ Ressourcen sparen und Abfall reduzieren
✔ Faire Arbeitsbedingungen entlang der Lieferketten sicherstellen
✔ Den CO₂-Ausstoß minimieren
✔ Lokale und ethische Produzenten bevorzugen

Zürich und Lausanne haben erkannt, dass nachhaltige Beschaffung nicht nur ein ökologisches, sondern auch ein wirtschaftliches und soziales Instrument ist. Durch gezielte Strategien sorgen sie dafür, dass Steuergelder verantwortungsbewusst ausgegeben werden.

Wie Zürich Nachhaltigkeit in der Beschaffung umsetzt
Die Stadt Zürich verfolgt seit Jahren eine ambitionierte Strategie für nachhaltige Beschaffung. Bereits 2010 wurden erste Maßnahmen eingeführt, um Umwelt- und Sozialstandards in öffentlichen Ausschreibungen zu integrieren. Heute umfasst die Zürcher Strategie unter anderem folgende Schwerpunkte:

1. Klimafreundliche Mobilität und Infrastruktur
Alle neuen öffentlichen Gebäude müssen nach Minergie-Standard errichtet werden.
Der öffentliche Nahverkehr wird zunehmend auf elektrische und wasserstoffbetriebene Busse umgestellt.
Bauprojekte müssen Recycling-Beton anstelle von konventionellem Beton verwenden, um den CO₂-Fußabdruck zu minimieren.
2. Fairer Einkauf von Materialien und Produkten
Die Stadt setzt konsequent auf Produkte mit Fair-Trade-Zertifizierung, insbesondere bei Kaffee, Textilien und elektronischen Geräten.
Zürich fordert von Lieferanten eine Nachhaltigkeitsstrategie, die Transparenz entlang der gesamten Produktionskette gewährleistet.
3. Förderung lokaler Produzenten
Öffentliche Kantinen und Schulmensen beziehen über 50 % ihrer Lebensmittel von regionalen Bauernhöfen.
Stadtverwaltungen bevorzugen Möbel und Baumaterialien, die in der Schweiz oder in Nachbarländern hergestellt wurden.
Dank dieser Maßnahmen konnte Zürich den CO₂-Ausstoß bei öffentlichen Beschaffungen innerhalb von zehn Jahren um 25 % reduzieren.

Lausanne: Nachhaltigkeit als Teil der Stadtidentität
Auch Lausanne geht mit gutem Beispiel voran und verfolgt eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie, die sowohl ökologische als auch soziale Aspekte umfasst. Besonders bemerkenswert ist das Engagement der Stadt in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit.

1. Lausanne als Partnerstadt für Entwicklungsprojekte
Die Stadt Lausanne unterstützt Partnergemeinden in Afrika und Lateinamerika, indem sie nachhaltige Infrastrukturprojekte fördert.
Zu den Initiativen gehören Wasserversorgungssysteme, Solarenergieanlagen und Bildungsprogramme für benachteiligte Gemeinden.
2. Sozial nachhaltige Vergabe öffentlicher Aufträge
Lausanne vergibt Bauaufträge bevorzugt an Unternehmen, die faire Löhne zahlen und hohe Sozialstandards einhalten.
Unternehmen, die Arbeitnehmerrechte missachten oder Umweltschäden verursachen, sind von öffentlichen Ausschreibungen ausgeschlossen.
3. Nachhaltige Ernährung in städtischen Einrichtungen
Kantinen der Stadt Lausanne setzen auf 100 % biologische und saisonale Produkte.
Die Stadt reduziert Lebensmittelverschwendung durch smarte Logistiklösungen und Kooperationen mit gemeinnützigen Organisationen.
Dank dieser Maßnahmen wurde Lausanne von Solidar Suisse als eine der nachhaltigsten Städte der Schweiz ausgezeichnet.

Was macht Zürich und Lausanne zu Vorreitern?
Während viele Schweizer Städte Fortschritte in der nachhaltigen Beschaffung und Entwicklungszusammenarbeit machen, setzen Zürich und Lausanne besonders ambitionierte Standards. Ihre Strategien sind:

🏛 Umfassend: Sie decken alle wichtigen Bereiche der Stadtverwaltung ab, von Mobilität bis zur Lebensmittelbeschaffung.
🌱 Innovativ: Beide Städte entwickeln neue Konzepte und setzen Pilotprojekte um, die als Modell für andere Gemeinden dienen können.
🌍 International ausgerichtet: Lausanne engagiert sich aktiv in der Entwicklungszusammenarbeit, während Zürich eine internationale Vorbildrolle in der klimafreundlichen Beschaffung einnimmt.

Laut einer Studie von ETH Zürich könnten, wenn alle Schweizer Städte ähnliche Standards einführen, die jährlichen CO₂-Emissionen um bis zu 30 % gesenkt werden.

Welche Herausforderungen bestehen noch?
Trotz ihrer Erfolge stehen Zürich und Lausanne vor einigen Herausforderungen:

1️⃣ Kostensteigerungen: Nachhaltige Produkte sind oft teurer als konventionelle Alternativen, was den finanziellen Spielraum der Städte begrenzt.
2️⃣ Komplexität in den Lieferketten: Es ist nicht immer einfach, 100 % nachhaltige Lieferanten zu finden, insbesondere bei technischen Geräten.
3️⃣ Bürgerbeteiligung: Um die Akzeptanz zu erhöhen, müssen Bürgerinnen und Bürger stärker in Entscheidungsprozesse einbezogen werden.

Dennoch zeigen Zürich und Lausanne, dass nachhaltige Beschaffung nicht nur möglich, sondern auch wirtschaftlich und sozial sinnvoll ist.

Wie geht es weiter?
Sowohl Zürich als auch Lausanne planen, ihre Strategien in den kommenden Jahren weiter auszubauen:

📌 Zürich: Einführung einer verpflichtenden CO₂-Kompensation für alle öffentlichen Beschaffungen bis 2030.
📌 Lausanne: Ausbau von Partnerschaften mit Entwicklungsländern, um nachhaltige Stadtprojekte weltweit zu fördern.
📌 Schweizweit: Diskussion über ein nationales Gesetz zur nachhaltigen öffentlichen Beschaffung, das für alle Gemeinden verbindlich wäre.

Wenn diese Maßnahmen konsequent umgesetzt werden, könnte die Schweiz eine führende Rolle in Europa im Bereich nachhaltiger Beschaffung und Entwicklungszusammenarbeit einnehmen.

Fazit: Ein Vorbild für andere Städte
Die Fortschritte in Zürich und Lausanne zeigen, dass nachhaltige öffentliche Beschaffung nicht nur ein Konzept, sondern eine reale Möglichkeit zur Verbesserung der Umwelt- und Sozialstandards ist.

🌍 Durch verantwortungsbewusste Kaufentscheidungen können Städte einen enormen Einfluss auf die Wirtschaft und das Klima ausüben.
🏆 Zürich und Lausanne beweisen, dass Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Erfolg Hand in Hand gehen können.
💡 Ihr Engagement könnte als Blaupause für andere Gemeinden in der Schweiz und darüber hinaus dienen.

Die kommenden Jahre werden zeigen, ob weitere Schweizer Städte diesem Beispiel folgen und nachhaltige Beschaffung sowie Entwicklungszusammenarbeit zu einem zentralen Element der kommunalen Politik machen.

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